Herbstfotografie – Tipp

Herbstfotografie - ein besonderer Reiz

Eine besonderte Zeit für ganz besondere Bilder – Unser Photoauszeit-Tipp

Der Herbst gehört zu den fotografisch reizvollsten Jahreszeiten: Laubfärbung, Nebel, wechselndes Licht und feuchte Stimmungen bieten zahlreiche Gestaltungsmöglichkeiten.
Durch die tiefere Sonne entstehen weichere Schatten und wärmeres Licht – ideal für stimmungsvolle Landschaftsaufnahmen.
Zudem bringt der Herbst Wetterwechsel mit: Regen, Nebel, Sonne – jede Stimmung kann eine Chance sein.

Viele Fotograf:innen nennen genau diese Mischung aus Farben, Licht und Atmosphäre als Grund, warum sie den Herbst lieben.


Themenübersicht

  1. Die beste Zeit & Licht

  2. Ausrüstung & Vorbereitung

  3. Motivideen & Komposition

  4. Kameraeinstellungen & technische Tipps

  5. Nachbearbeitung & Farbwirkung

  6. Praktische Tipps für den Outdoor-Einsatz

  7. Beispiel-Workflow & Routinen

  8. Fazit & Motivation


1. Die beste Zeit & Licht

Goldene Stunde & Blaue Stunde

Das Morgen- und Abendlicht ist besonders wertvoll: In der sogenannten „goldenen Stunde“ (kurz nach Sonnenauf- und kurz vor Sonnenuntergang) wirkt das Licht warm und weich – ideal für die intensiven Herbstfarben.
Auch infolge der kürzeren Tage erstreckt sich der Zeitraum mit weichem Licht oft länger als im Hochsommer.

Nebel & Dunst am Morgen

In vielen Tälern und höher gelegenen Regionen bildet sich in den frühen Morgenstunden Nebel – ein absolutes Highlight für Herbststimmungen.
Wenn Sonnenstrahlen durch den Nebel brechen, entstehen magische Lichtverläufe.

Wetterwechsel nutzen

Auch an bewölkten Tagen lässt sich fotografieren: Gedämpftes Licht kann Farben gleichmäßiger wirken lassen, harte Schatten vermeiden.
Nach Regen bieten sich spiegelnde Flächen oder frische Farbakzente.


2. Ausrüstung & Vorbereitung

Eine gute Vorbereitung ist im Herbst oft entscheidend, weil Wetter und Lichtverhältnisse schnell wechseln.

Checkliste Ausrüstung:

  • Wetterfeste Kleidung, wasserdichter Rucksack oder Regenschutz

  • Zusätzliche Lithium-Akkus (kalte Temperaturen verringern die Leistung)

  • Mikrofasertuch & Blasebalg zum Reinigen der Linse

  • Stativ + Fernauslöser

  • Sonnenblende oder Regenschutz für das Objektiv

  • Filter: Polfilter (gegen Reflexe, zur Farbtiefe)

  • Graufilter / ND-Filter (für Langzeitbelichtungen von Wasser & Licht)

  • Ersatzspeicherkarten

  • Ev. ein kleines Sitzkissen oder Kissen – bei Aufnahmen nahe am Boden hilfreich

Tipp: Halte Ersatzakkus möglichst warm (z. B. in der Jackentasche), bis du sie benötigst.


3. Motivideen & Komposition

Der Herbst bietet eine Fülle an möglichen Motiven – je besser du deine Augen schärfst, desto mehr wirst du entdecken.

Motivideen:

  • Buntes Laub in Nahaufnahme oder als Teppich auf Wegen

  • Pilze, Moos, Spinnennetze mit Tautropfen

  • Einzelne, auffällige Bäume oder Baumgruppen

  • Wasserflächen mit Spiegelungen

  • Wege oder Pfade, die in den Wald hineinführen

  • Nebel & Wolkenschleier

  • Silhouetten bei Gegenlicht

  • Nebel im Wald / Zwischen Bäumen (mit Tiefenwirkung)

  • Detailaufnahmen: Blattadern, herabfallende Blätter, Insekten

Kompositionstipps:

  • Nutze führende Linien (Weg, Baumreihe)

  • Achte auf Vorder- und Hintergrund – viele interessante Ebenen lassen sich integrieren

  • Wähle bewusst Blickwinkel: Von unten fotografieren (Blick auf farbiges Laub), starke Diagonalen einsetzen

  • Einfache Bildgestaltung hilft: Weniger ist oft mehr

  • Kontraste nutzen: helle und dunkle Flächen, warme Farben gegenüber kühlen Tönen

  • Reduziere visuelles Chaos – fokussiere auf einen Bildpunkt oder einen harmonischen Ausschnitt

Ein auf Reddit geteilter Tipp bringt es gut auf den Punkt:

„Das Fotografieren von Bäumen und Wäldern kann chaotisch sein. Verwenden Sie ein längeres Objektiv und konzentrieren Sie sich auf kleinere Teile, um ein unordentliches Foto zu vermeiden.“ Reddit


4. Kameraeinstellungen & technische Tipps

Hier ein Überblick über empfehlenswerte Einstellungen und Tricks:

Zweck / SituationEmpfohlene Einstellungen / Hinweise
LandschaftsaufnahmenKleine Blende (z. B. f/8–f/16) für hohe Schärfentiefe
Sonnenstern erzeugenMit geschlossener Blende (f/11, f/16) Sonnensterne erzeugen
Belichtungszeit & ISOSo niedrig wie möglich (z. B. ISO 100–400), ggf. längere Belichtungszeit mit Stativ
Weißabgleich„Wolke“ oder „Schatten“ wählen oder manuell Kelvin-Wert anpassen, um warme Töne zu betonen
Belichtungsreihe / HDRBesonders bei hohen Kontrasten lohnend – Belichtungsreihe aufnehmen und später in der Nachbearbeitung zusammenführen
PolfilterReflektionen reduzieren, Farben intensiver wirken lassen
FokuspunktInsbesondere bei Detailaufnahmen gezielt auf das Hauptmotiv setzen (z. B. Blatt, Pilz)
BrennweiteWeitwinkel (z. B. 16–35 mm) für Landschaften, mittlere Tele-Brennweiten (z. B. 50–135 mm) für Details oder Ausschnitte

5. Nachbearbeitung & Farbwirkung

Auch nach der Aufnahme kannst du das herbstliche Feeling verstärken.

  • Tonwertkorrektur & Kontrast: sanft anpassen, um Tiefe hervorzuheben

  • Sättigung & selektive Farbanpassung: Rot-, Orange- und Gelbtöne gezielt hervorheben

  • Lokale Anpassungen: z. B. Belichtung, Dunst entfernen, Nebeleffekt verstärken

  • Verlaufsfilter in der Nachbearbeitung: Himmel abdunkeln, Vordergrund betonen

  • Rauschreduzierung: vor allem bei höheren ISO-Werten wichtig

  • Schärfen: vorsichtig schärfen, besonders bei feinen Strukturen wie Ästen

  • Farblook / Presets: Ein stimmiger Farblook kann helfen, eine konsistente Bildserie zu erzeugen


6. Praktische Tipps für den Outdoor-Einsatz

  • Plane Pufferzeit ein – Licht ändert sich schnell

  • Lass dir Zeit – warte auf den richtigen Moment

  • Arbeiten in Serien: mehrere Belichtungen machen, um später wählen zu können

  • Beweg dich langsam und achtsam – so entdeckst du Details und einzigartige Perspektiven

  • Sei vorbereitet auf Regen / Feuchtigkeit

  • Verwende schützende Hüllen oder Plastiktüten bei plötzlichem Regen

  • Ein kleiner Regenschirm oder eine Objektivschutzhaube kann Wunder wirken

  • Achte auf Trittsicherheit und festes Schuhwerk

  • Ernährung & Hydration: Nimm Getränke und ggf. einen Snack mit – für längere Touren unverzichtbar


7. Beispiel-Workflow & Routinen

Damit du direkt loslegen kannst, hier ein möglicher Workflow:

  1. Motivsuche & Vorbegehung: Orientierung vor Ort, Blick auf Licht und mögliche Perspektiven

  2. Aufbau & erste Testaufnahme: Stativ aufbauen, grobe Belichtung und Fokus setzen

  3. Feinjustierung & Serienaufnahme: mehrere Belichtungen / verschiedene Kompositionen aufnehmen

  4. Wechselnde Lichtverhältnisse ausnutzen: z. B. wenn Sonne durch Wolken bricht

  5. Nachbereitung vor Ort (grobe Kontrolle): Bilder kontrollieren, ggf. Korrekturen (Exposure, Fokus)

  6. Nachbearbeitung am Computer: Auswahl treffen, RAW-Bearbeitung, Feintuning

  7. Serienentwicklung & Lookwahl: Konsistente Farbgebung bei mehreren Bildern


8. Fazit & Motivation

Der Herbst ist eine fantastische Zeit für Fotograf:innen – eine Kombination aus Farben, Licht und Atmosphäre, wie sie kaum eine andere Jahreszeit bietet. Mit sorgfältiger Planung, technischer Kenntnis und Blick fürs Detail lassen sich Fotos realisieren, die nicht nur dokumentieren, sondern erzählen.

Also: Kamera schnappen, rausgehen und mit Geduld und Neugierde die herbstlichen Motive einfangen

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