
Herbstfotografie - ein besonderer Reiz
Eine besonderte Zeit für ganz besondere Bilder – Unser Photoauszeit-Tipp

Der Herbst gehört zu den fotografisch reizvollsten Jahreszeiten: Laubfärbung, Nebel, wechselndes Licht und feuchte Stimmungen bieten zahlreiche Gestaltungsmöglichkeiten.
Durch die tiefere Sonne entstehen weichere Schatten und wärmeres Licht – ideal für stimmungsvolle Landschaftsaufnahmen.
Zudem bringt der Herbst Wetterwechsel mit: Regen, Nebel, Sonne – jede Stimmung kann eine Chance sein.
Viele Fotograf:innen nennen genau diese Mischung aus Farben, Licht und Atmosphäre als Grund, warum sie den Herbst lieben.
Themenübersicht
Die beste Zeit & Licht
Ausrüstung & Vorbereitung
Motivideen & Komposition
Kameraeinstellungen & technische Tipps
Nachbearbeitung & Farbwirkung
Praktische Tipps für den Outdoor-Einsatz
Beispiel-Workflow & Routinen
Fazit & Motivation
1. Die beste Zeit & Licht
Goldene Stunde & Blaue Stunde
Das Morgen- und Abendlicht ist besonders wertvoll: In der sogenannten „goldenen Stunde“ (kurz nach Sonnenauf- und kurz vor Sonnenuntergang) wirkt das Licht warm und weich – ideal für die intensiven Herbstfarben.
Auch infolge der kürzeren Tage erstreckt sich der Zeitraum mit weichem Licht oft länger als im Hochsommer.
Nebel & Dunst am Morgen
In vielen Tälern und höher gelegenen Regionen bildet sich in den frühen Morgenstunden Nebel – ein absolutes Highlight für Herbststimmungen.
Wenn Sonnenstrahlen durch den Nebel brechen, entstehen magische Lichtverläufe.
Wetterwechsel nutzen
Auch an bewölkten Tagen lässt sich fotografieren: Gedämpftes Licht kann Farben gleichmäßiger wirken lassen, harte Schatten vermeiden.
Nach Regen bieten sich spiegelnde Flächen oder frische Farbakzente.
2. Ausrüstung & Vorbereitung
Eine gute Vorbereitung ist im Herbst oft entscheidend, weil Wetter und Lichtverhältnisse schnell wechseln.
Checkliste Ausrüstung:
Wetterfeste Kleidung, wasserdichter Rucksack oder Regenschutz
Zusätzliche Lithium-Akkus (kalte Temperaturen verringern die Leistung)
Mikrofasertuch & Blasebalg zum Reinigen der Linse
Stativ + Fernauslöser
Sonnenblende oder Regenschutz für das Objektiv
Filter: Polfilter (gegen Reflexe, zur Farbtiefe)
Graufilter / ND-Filter (für Langzeitbelichtungen von Wasser & Licht)
Ersatzspeicherkarten
Ev. ein kleines Sitzkissen oder Kissen – bei Aufnahmen nahe am Boden hilfreich
Tipp: Halte Ersatzakkus möglichst warm (z. B. in der Jackentasche), bis du sie benötigst.
3. Motivideen & Komposition
Der Herbst bietet eine Fülle an möglichen Motiven – je besser du deine Augen schärfst, desto mehr wirst du entdecken.
Motivideen:
Buntes Laub in Nahaufnahme oder als Teppich auf Wegen
Pilze, Moos, Spinnennetze mit Tautropfen
Einzelne, auffällige Bäume oder Baumgruppen
Wasserflächen mit Spiegelungen
Wege oder Pfade, die in den Wald hineinführen
Nebel & Wolkenschleier
Silhouetten bei Gegenlicht
Nebel im Wald / Zwischen Bäumen (mit Tiefenwirkung)
Detailaufnahmen: Blattadern, herabfallende Blätter, Insekten
Kompositionstipps:
Nutze führende Linien (Weg, Baumreihe)
Achte auf Vorder- und Hintergrund – viele interessante Ebenen lassen sich integrieren
Wähle bewusst Blickwinkel: Von unten fotografieren (Blick auf farbiges Laub), starke Diagonalen einsetzen
Einfache Bildgestaltung hilft: Weniger ist oft mehr
Kontraste nutzen: helle und dunkle Flächen, warme Farben gegenüber kühlen Tönen
Reduziere visuelles Chaos – fokussiere auf einen Bildpunkt oder einen harmonischen Ausschnitt
Ein auf Reddit geteilter Tipp bringt es gut auf den Punkt:
„Das Fotografieren von Bäumen und Wäldern kann chaotisch sein. Verwenden Sie ein längeres Objektiv und konzentrieren Sie sich auf kleinere Teile, um ein unordentliches Foto zu vermeiden.“ Reddit
4. Kameraeinstellungen & technische Tipps
Hier ein Überblick über empfehlenswerte Einstellungen und Tricks:
Zweck / Situation | Empfohlene Einstellungen / Hinweise |
---|---|
Landschaftsaufnahmen | Kleine Blende (z. B. f/8–f/16) für hohe Schärfentiefe |
Sonnenstern erzeugen | Mit geschlossener Blende (f/11, f/16) Sonnensterne erzeugen |
Belichtungszeit & ISO | So niedrig wie möglich (z. B. ISO 100–400), ggf. längere Belichtungszeit mit Stativ |
Weißabgleich | „Wolke“ oder „Schatten“ wählen oder manuell Kelvin-Wert anpassen, um warme Töne zu betonen |
Belichtungsreihe / HDR | Besonders bei hohen Kontrasten lohnend – Belichtungsreihe aufnehmen und später in der Nachbearbeitung zusammenführen |
Polfilter | Reflektionen reduzieren, Farben intensiver wirken lassen |
Fokuspunkt | Insbesondere bei Detailaufnahmen gezielt auf das Hauptmotiv setzen (z. B. Blatt, Pilz) |
Brennweite | Weitwinkel (z. B. 16–35 mm) für Landschaften, mittlere Tele-Brennweiten (z. B. 50–135 mm) für Details oder Ausschnitte |
5. Nachbearbeitung & Farbwirkung
Auch nach der Aufnahme kannst du das herbstliche Feeling verstärken.
Tonwertkorrektur & Kontrast: sanft anpassen, um Tiefe hervorzuheben
Sättigung & selektive Farbanpassung: Rot-, Orange- und Gelbtöne gezielt hervorheben
Lokale Anpassungen: z. B. Belichtung, Dunst entfernen, Nebeleffekt verstärken
Verlaufsfilter in der Nachbearbeitung: Himmel abdunkeln, Vordergrund betonen
Rauschreduzierung: vor allem bei höheren ISO-Werten wichtig
Schärfen: vorsichtig schärfen, besonders bei feinen Strukturen wie Ästen
Farblook / Presets: Ein stimmiger Farblook kann helfen, eine konsistente Bildserie zu erzeugen
6. Praktische Tipps für den Outdoor-Einsatz
Plane Pufferzeit ein – Licht ändert sich schnell
Lass dir Zeit – warte auf den richtigen Moment
Arbeiten in Serien: mehrere Belichtungen machen, um später wählen zu können
Beweg dich langsam und achtsam – so entdeckst du Details und einzigartige Perspektiven
Sei vorbereitet auf Regen / Feuchtigkeit
Verwende schützende Hüllen oder Plastiktüten bei plötzlichem Regen
Ein kleiner Regenschirm oder eine Objektivschutzhaube kann Wunder wirken
Achte auf Trittsicherheit und festes Schuhwerk
Ernährung & Hydration: Nimm Getränke und ggf. einen Snack mit – für längere Touren unverzichtbar
7. Beispiel-Workflow & Routinen
Damit du direkt loslegen kannst, hier ein möglicher Workflow:
Motivsuche & Vorbegehung: Orientierung vor Ort, Blick auf Licht und mögliche Perspektiven
Aufbau & erste Testaufnahme: Stativ aufbauen, grobe Belichtung und Fokus setzen
Feinjustierung & Serienaufnahme: mehrere Belichtungen / verschiedene Kompositionen aufnehmen
Wechselnde Lichtverhältnisse ausnutzen: z. B. wenn Sonne durch Wolken bricht
Nachbereitung vor Ort (grobe Kontrolle): Bilder kontrollieren, ggf. Korrekturen (Exposure, Fokus)
Nachbearbeitung am Computer: Auswahl treffen, RAW-Bearbeitung, Feintuning
Serienentwicklung & Lookwahl: Konsistente Farbgebung bei mehreren Bildern
8. Fazit & Motivation
Der Herbst ist eine fantastische Zeit für Fotograf:innen – eine Kombination aus Farben, Licht und Atmosphäre, wie sie kaum eine andere Jahreszeit bietet. Mit sorgfältiger Planung, technischer Kenntnis und Blick fürs Detail lassen sich Fotos realisieren, die nicht nur dokumentieren, sondern erzählen.
Also: Kamera schnappen, rausgehen und mit Geduld und Neugierde die herbstlichen Motive einfangen
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