„Leuchtturm oder Kerzenstummel?“ so heißt ein Buch von Heinrich Wullhorst. Der Journalist und Kommunikationsberater war bis Mitte 2014 Pressesprecher des Kolpingwerkes Deutschland und damit mitten drin in der traditionellen katholischen Verbandslandschaft. Seit mehr als 40 Jahren engagiert er sich ehrenamtlich in katholischen Verbänden und beobachtet die Veränderungen im katholischen Milieu. In seinem publizistischen Wirken befasst sich der gelernte Jurist mit Zeitfragen von Kirche und Gesellschaft.
Das Buch
Sind die katholischen Verbände wirklich nicht mehr „aus dieser Zeit“, wie es der Essener Bischof Franz-Josef Overbeck im Mai 2016 bei einer Veranstaltung in der katholischen Akademie „Die Wolfsburg“ formuliert hat, oder bleiben sie wichtige Leuchttürme in Kirche und Gesellschaft? Dieser Frage geht das Buch „Leuchtturm oder Kerzenstummel“ nach, das im Mai im Paderborner Bonifatiusverlag erscheint.
Exemplar mit Widmung
Viele Interessierte haben nach dem Erscheinen gleich nach einem Exemplar mit persönlicher Widmung gefragt. Das mache ich natürlich gerne. Nachstehend finden Sie ein Bestellformular. Nach erfolgter Bestellung übersende ich eine Rechnung über den Buchpreis zzgl. der Versandkosten. Nach Eingang der Zahlung übersende ich dann umgehend das Buch mit der entsprechenden Wirdmung.
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http://www.bonifatius-verlag.de/artikel/leuchtturm-oder-kerzenstummel
Drängende Fragen
Heinrich Wullhorst sieht Gesellschaft und Kirche in einer ähnlichen Umbruchzeit wie in der Gründungsphase der Katholischen Verbände in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts. Was bedeutet das für die Verbände? Wollen sie Gestalter der zukünftigen Gesellschaft sein, Leuchttürme also, die den Weg weisen, oder sehen sie sich eher als Hüter der eigenen Tradition, über die die Zeit längst hinweggegangen ist? Lassen sich der Gründungsauftrag der Verbände und ihre Zukunftsfähigkeit miteinander verbinden? Diesen Fragen geht das Buch nach. Es blickt zurück in die Geschichte, zeigt aber auch mutig nach vorne.
Blick zurück nach vorn
Um ihren Gründungscharismen nachzuspüren, ist es erforderlich, einen Blick in die Geschichte der Organisationen zu werfen. Sie sind zumeist geprägt der Aufbruchsstimmung nach der Revolution von 1848 und dem Geist der Paulskirchenversammlung, in der es darum ging, Glaubens- und Gewissensfreiheit in Deutschland ebenso zu etablieren wie das Recht auf freie Meinungsäußerung oder die Möglichkeit, sich in Vereinen zu organisieren. Aus dieser Aufbruchsstimmung entstanden große Bewegungen, die im Laufe der letzten 150 Jahre Höhen und Tiefen erlebt haben. Geprägt wurden sie in ihren Anfängen zumeist von großen, charismatischen Persönlichkeiten, wie Bischof Wilhelm Emmanuel Freiherr von Ketteler oder eben Adolph Kolping.
Gestalter sein oder verglühen
In „Leuchtturm oder Kerzenstummel“ geht es im Kern um die Frage, was von der früheren Strahlkraft der Katholischen Verbände hinein in die Gesellschaft geblieben ist. Es liegt an ihnen selbst, ob sie Gestalter der zukünftigen Gesellschaft sein wollen, also als Leuchttürme strahlen. Was waren die Gründungsaufträge der Verbände, wie haben sich das Kolpingwerk, die KAB oder die beiden Frauenverbände verändert? Welche Rolle spielt der BDKJ als Dachverband der Jugendorganisationen und warum erfreuen sich die Pfadfinder stabiler Mitgliederzahlen? Dem heutigen Auftrag katholischer Studentenverbindungen spürt das Buch ebenso nach, wie dem Wirken der Büchereiverbände oder der Frage, ob und wozu Kaufleute und Unternehmer heute noch katholische Organisationen wie den KKV oder den BKU benötigen.
Verbände im Gespräch
So beinhaltet das Buch auf der einen Seite einen Blick der Verbände auf sich selbst, auf ihre Herausforderungen und Ziele. Dabei wird deutlich, dass sie alle im Rahmen ihrer Möglichkeiten, wie schon immer in ihrer langen Geschichte versuchen, neue Wege zu entdecken, um ihrem Auftrag zur Mitgestaltung von Kirche und Gesellschaft im Lichte der Katholischen Soziallehre gerecht zu werden. Deutlich wird allerdings auch, dass es sich bei den Organisationen um große Gebilde handelt, die auf den unterschiedlichen Ebenen durchaus nicht immer die gleiche Wirkkraft entwickeln und daher ein Nachdenken über die Effizienz der Strukturen erforderlich ist.
Blick von innen und außen
Es bleibt aber eben nicht bei der Selbsteinschätzung aus den Verbandszentralen. „Leuchtturm oder Kerzenstummel“ bietet den Blick von außen auf die Organisationen. Hierzu tragen eine Vielzahl von Gesprächspartnern bei. Zu ihnen gehören der Osnabrücker Bischof Bode, der Seelsorgeamtsleiter im Bistum Hildesheim, Christian Hennecke oder der Rektor der Katholischen Fachhochschule NRW, der Pastoraltheologe Hans Hobelsberger. Ergänzt wird der Blick durch Stimmen aus dem Zentralkomitee der Katholiken, sowie Einschätzungen von Medienvertretern und Politikern wie zum Beispiel Karl-Josef Laumann oder Karl Schiewerling. Dabei werden unterschiedliche Ansätze deutlich, wie die Verbände sich künftig aufstellen müssen, um weiterhin als kraftvolle Stimme in Kirche und Gesellschaft wirken zu können. Das KAB-Urgestein Laumann sieht in ihnen weiterhin eine Art „irdische Schutzpatrone“ der Katholischen Soziallehre. Es geht aber auch um die Frage, wie sich die Organisationen, in einer immer schnelllebiger erscheinenden Zeit, medial und im Zusammenwirken miteinander aufstellen müssen, um über die eigene Basis hinaus wahrgenommen zu werden.
Ideen und Anregungen
Den Katholischen Verbänden aber auch allen, die sich einmal mit ihnen befassen wollen, bietet „Leuchtturm oder Kerzenstummel“ eine Fülle an Ideen und Anregungen, was sich in den Zentralen, aber auch vor Ort ändern sollte, um Leuchtturm zu bleiben und nicht zum Kerzenstummel abzubrennen. „Verbände haben in dieser Welt auch in der Zukunft noch etwas zu sagen, sie müssen es allerdings profiliert, selbstbewusst und lautstark tun“, ist eine der Schlussfolgerungen in dem Buch. Denn richtig verstanden und zeitgemäß umgesetzt bleiben die Ideen hinter dem, was Menschen wie Adolph Kolping oder Bischof Wilhelm Emmanuel Freiherr von Ketteler getan haben, weiter aktuell.
Info zum Buch:
Leuchtturm oder Kerzenstummel?
Die katholischen Verbände in Deutschland
Erscheint im Mai 2017 im Bonifatiusverlag
12,5 x 20,5 cm
Gebunden, ca. 180 Seiten durchgehend illustriert
ca. € 14,90 (D), € 15,40 (A)
ISBN 978-3-89710-713-7