Schulen sind oft schlecht gerüstet

Die Digitale Transformation stellt die schulische Bildung vor besondere Herausforderungen


„Die Bedingungen für das Lernen mit digitalen Medien sind an deutschen Schulen weiterhin alles andere als optimal.“ Das ist das Ergebnis der „Icils“ Studie. Sie befasst sich im internationalen Vergleich mit den digitalen Kompetenzen von Achtklässlerinnen und Achtklässlern. Die Studie wurde erstmals im Jahre 2013 durchgeführt. Die 2018er Studie bildet daher eine Entwicklung über ein halbes Jahrzehnt in einem sich eigentlich rasant bewegenden Umfeld ab. In der Studie gewinnt man die traurige Erkenntnis: Deutschlands Schulen sind kaum digital und holen gegenüber anderen Ländern allenfalls langsam auf.

Vortrag vor Berufsschullehrern

Um die Digitalisierung in der Arbeitswelt und die Auswirkungen auf den berufsschulischen Alltag ging es in einem Vortrag, den ich Ende November vor Berufsschullehrern im badischen Rastatt halten durfte. Die drängendsten Probleme habe ich dort benannt:

  1. Die digitale Infrastruktur in den Schulen, die zum großen Teil nicht ausreicht, um digitales Lernen und einen digital geprägten Unterricht zu gestalten;
  2. Vorbehalte von Lehrern gegen die Digitalisierung von Schule und den „Einfluss digitaler Technik auf das neuronale Netz der Kinder“;
  3. Fehlende digitale Unterrichtskonzepte und Vorlagen zur Umsetzung der Lernstoffe für die unterschiedlichen Fächer und Schularten;
  4. Fehlende Digitalkompetenz vieler Lehrer.

Faktencheck

Hier müssen zeitnah Lösungen gefunden werden, um den Anschluss an andere Länder nicht endgültig zu verlieren. Ein paar Fakten:

Lediglich ein Viertel der der Schülerinnen und Schüler in Deutschland sind auf einer Schule, in der Lehrer und Schüler Zugang zu einem eigenen WLAN Netz haben. Dem steht im internationalen Vergleich eine Zahl von 64 Prozent gegenüber.

Auf einen von der Schule gestellten Computer kommen im bundesweiten Schnitt zehn Schüler pro Klassenraum. Das Problem dabei: In Deutschland dürfen lediglich 15 Prozent der Schülerinnen und Schüler ein eigenes (privates) Gerät im Unterricht benutzen, in Dänemark liegt dieser Wert z.B. bei 15 Prozent (Quelle: Zeit Online).

Lernende sein

In dem digitalen Schulumfeld müssen Lehrer wie Schüler Lernende sein. Die Methoden Wissen zu vermitteln werden sich verändern. Wir müssen zunehmend darauf achten, dass wir bei aller Technisierung den Menschen nicht aus dem Blick verlieren. Der ALIBABA CEO Jack Ma hat Recht, wenn er sagt:

„Kinder sollten etwas Einzigartiges lernen, etwas, bei dem Maschinen sie nie werden einholen können.“

Jack Ma

Achten wir also darauf, dass die Vermittlung von Werten gerade in digitalen Zeiten einen höheren Stellenwert in der schulischen Bildung einnehmen wird als bisher.

Sie wollen mehr zu dem Thema wissen oder ausfürlich nachlesen, worin es in den Vorträgen von Heinrich Wullhorst geht? Dann bestellen Sie gerne sein Buch „SOZIALLEHRE 4.0“ mit persönlicher Widmung.

Dezember 2019 Heinrich Wullhorst

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